Krankenversicherung in Deutschland 2023

Die Krankenversicherung (KV) ist in Deutschland seit jeher ein wichtiges Thema und vor allem aufgrund steigender Kosten ständig im Gespräch. Sie regelt für den Großteil aller Einwohner die Versicherungsleistung, um im Bedarfsfall an eine gute medizinische Versorgung kommen zu können. Während die überwiegende Mehrheit gesetzlich krankenversichert ist, können Besserverdiener sich auch privat versichern lassen. Beide Optionen haben dabei ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile.

Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, welche Krankenversicherungen es gibt, wie hoch die Kosten sind und nach welchen Kriterien Sie Ihre Auswahl treffen sollten. Das richtige Hintergrundwissen kann Ihnen nämlich diese wichtige Entscheidung wesentlich erleichtern.

In Deutschland herrscht Versicherungspflicht

Jeder Einwohner in Deutschland muss krankenversichert sein, ob Arbeitnehmer, Unternehmer oder Freiberufler. Das trifft aber auch auf Künstler, Studierende, Arbeitslose sowie Rentner zu, die womöglich bereits heute Ihren Lebensunterhalt aus staatlicher Versorgung erzielen. Ehepartner und Kinder sind in der Regel über die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ohne Zusatzkosten mitversichert. Es gibt also keine Ausnahmen – jeder Einwohner ist prinzipiell krankenversichert.

Versicherte erhalten in der GKV die gleichen gesetzlichen Leistungen, unabhängig davon, wie viel sie letztlich einzahlen. Es gibt derzeit jedoch insgesamt 96 verschiedene Krankenkassen in Deutschland, zwischen denen jeder frei wählen kann. Der größte Unterschied ist meistens im Zusatzbeitrag zu spüren, dessen Höhe jede gesetzliche Krankenkasse selbst bestimmen kann. Ebenso gibt es zahlreiche private Krankenversicherungen (PKV), die aber sowohl Beitrag als auch Leistungen flexibel anpassen können.

Gesetzliche oder private Krankenversicherung

Jeder Einwohner in Deutschland ist versicherungspflichtig und muss demnach entweder gesetzlich oder privat krankenversichert sein. Derzeit sind rund 90 % aller Menschen in der GKV, den Rest bilden überwiegend privat Versicherte (10 %) und Ausnahmefälle – die Angaben können je nach Quelle jedoch geringfügig voneinander abweichen. Ab einem Jahreseinkommen von mehr als 66.600 Euro (Stand: 2023) können Einwohner entscheiden, ob sie gesetzlich oder privat versichert sein möchten.

Kosten/Beitrag der gesetzlichen Krankenversicherung

Der Beitrag in der GKV richtet sich nach dem Solidaritätsprinzip, Menschen mit höherem Einkommen zahlen also entsprechend mehr ein. Wie gesund der jeweilige Versicherte ist, spielt dabei keine Rolle. Selbst Vorerkrankungen wirken sich nicht auf die Kosten oder die Versorgung aus, alle Versicherten erhalten die gleichen Leistungen. Auf diese Weise verteilt sich die Belastung möglichst solidarisch und ärmere, ältere und kranke Menschen werden nicht benachteiligt.

Doch der Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse liegt im Jahr 2023 bereits bei 14,6 %, mit dem noch anfallenden Zusatzbeitrag dann im Schnitt sogar bei rund 16 %. Den Zusatzbeitrag kann jeder Krankenkasse selbst festlegen, um anfallende Kosten zu decken. Letztlich ist das ein Anstieg von 2 bis 3 % innerhalb der vergangenen 20 Jahre und damit eine erhebliche Zusatzbelastung von Berufstätigen in Deutschland. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Kosten, Freiberufler zahlen hingegen den vollen Beitrag allein.

Es gibt jedoch die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze, über die hinaus keine weiteren Kosten mehr anfallen. Derzeit liegt diese bei einem Gehalt von 4.987,50 Euro im Monat (Stand: 2023). Wer also mehr verdient, muss keinen höheren Beitrag fürchten. Mit Hinblick auf die unterschiedlichen Zusatzbeiträge ist ein Krankenkassenvergleich dennoch meistens sehr sinnvoll, im Bedarfsfall sollte man sogar die Krankenkasse wechseln.

Kosten/Beitrag der privaten Krankenversicherung

Anders als in der GKV richten sich die Kosten bei der PKV nach persönlichen Faktoren, die nicht im Zusammenhang mit dem Einkommen stehen. Maßgeblich sind hierbei oft das Alter, der Beruf, die gewünschten Leistungen, mögliche Vorerkrankungen und die gewählte Selbstbeteiligung. Jede PKV macht basierend auf diesen und weiteren Informationen ein persönliches Versicherungsangebot, das der Versicherungsnehmer vergleichen und anpassen kann.

Grundsätzlich gilt, je jünger, gesünder und risikoärmer ein Versicherter ist, desto günstiger kann das Angebot der privaten Krankenversicherung ausfallen. Gleiches gilt bei den Leistungen und der Selbstbeteiligung, die ebenfalls wichtige Faktoren bei den Kosten sind. Manche PKV-Tarife bieten sogar an, Einzahlungen wieder zurückzuerstatten, wenn ein Versicherter ein Jahr lang keine Leistungen in Anspruch nimmt. Aufgrund der steigenden Kosten im Gesundheitsbereich müssen auch privat Versicherte mit steigenden Kosten rechnen.

Dennoch kann die PKV je nach Tarif weitaus günstiger sein als die GKV, insbesondere für jüngere Menschen. Die günstigsten Tarife fangen bei unter 200 Euro monatlich an, während der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung für sie derzeit bei 404 Euro liegt. Wer sich jedoch für eine private Versicherung entscheidet, kann später nicht mehr in die gesetzliche zurück. Besonders mit steigendem Alter kann sich die PKV dann als weitaus teurer erweisen.

Krankenkassenvergleich zwischen gesetzlich und privat

Wir haben hier noch einmal alle wichtigen Daten in einer direkten Gegenüberstellung zusammengefasst. Sie können also auf einen Blick erkennen, in welchen Bereichen sich die jeweilige Versicherungsart voneinander unterscheidet.

Gesetzliche KrankenversicherungPrivate Krankenversicherung
PrinzipSolidaritätsprinzip – alle zahlen den gleichen Beitrag als Prozentsatz vom EinkommenÄquivalenzprinzip – alle zahlen, was sie in Anspruch nehmen (könnten)
Kosten14,6 % + Zusatzbeitrag, davon zahlt der Arbeitgeber die Hälfte.Durchschnittlich 200 – 600 Euro im Monat, der Arbeitgeberzuschuss ist inkludiert.
Beitragsgrenze404 Euro im MonatNur in Ausnahmefällen
LeistungGesetzlich festgelegt und nur mit minimalen Unterschieden zwischen den KrankenkassenFlexible Anpassung möglich, je nachdem, wie viel der Versicherte zahlt.
VorleistungVersicherte müssen nicht in Vorleistung treten, die Abrechnung erfolgt direkt mit der Krankenkasse.Versicherte müssen in der Regel in Vorleistung gehen und die Rechnung später einreichen.
EmpfehlungDie GKV lohnt sich für Familien mit Kindern, die Planungssicherheit bevorzugen.Die PKV lohnt sich für junge Gutverdiener, die bessere Leistungen schätzen.

Wer ein jährliches Einkommen über 66.600 Euro erzielt, sollte bei seinem Krankenkassenvergleich also sowohl die gesetzliche als auch die private Option in Betracht ziehen. In vielen Fällen wirkt die private Krankenversicherung zunächst attraktiver, doch Familien mit Kindern sowie ältere und kranke Menschen profitieren in der Regel vom Solidaritätsprinzip der gesetzlichen.

Checkliste für gesetzliche Krankenversicherung

Mit Hinblick auf die zunehmend steigenden Kosten kann sich ein Wechsel in eine andere gesetzliche Krankenkasse durchaus lohnen, selbst wenn man nur einen Prozentpunkt beim Zusatzbeitrag spart. So liegt der niedrigste Wert im Jahr 2023 bei 0,8 % und der höchste bei 1,99 % – bei einem Monatsgehalt von 4.000 Euro macht das einen Unterschied von immerhin fast 24 Euro.

Achten Sie bei Ihrer Auswahl aber vor allem auf folgende Punkte:

  • Wie hoch ist der jeweilige Zusatzbeitrag der Krankenkasse?
  • Kann der Anbieter mit Beratungsleistung und Beratungsqualität überzeugen?
  • Bietet die Kasse eine Beratung vor Ort an oder geschieht alles digital bzw. telefonisch?
  • Gibt es attraktive Wahltarife und Bonusprogramme, von denen Sie profitieren können?
  • Welche Zusatzleistungen und Behandlungsprogramme bietet die Krankenkasse an?
  • Müssen Versicherte bei der Kündigung etwas Besonderes beachten?

Zwar sind alle Versicherungsleistungen relativ strikt vom Gesetzgeber vorgegeben, doch insbesondere bei Bonusprogrammen und Zusatzbehandlungen haben Krankenkassen ein wenig eigenen Spielraum. Es kann sich also in jedem Fall lohnen, alle Krankenversicherungen im Detail zu vergleichen, bevor Sie eine finale Entscheidung treffen.

Checkliste für private Krankenversicherung

Die PKV hat weitaus größere Spielräume bei Leistungen und Preisen als die Gesetzliche. Das bedeutet, ein direkter Vergleich fällt hierbei umso schwieriger, weil es weitaus mehr Faktoren zu beachten gilt. Da der Wechsel in die private Krankenversicherung auch immer ein langfristiges Commitment ist, sollten Sie zuvor auf jeden Fall das beste bzw. passendste Angebot einholen.

Achten Sie bei Ihrer Auswahl aber vor allem auf folgende Punkte:

  • Wie hoch sind die Kosten heute und wie entwickeln sie sich im Laufe der Zeit?
  • Welche Tarife und Leistungen werden angeboten und wie hoch ist die Selbstbeteiligung?
  • Gibt es attraktive Bonusprogramme oder Rückerstattungen, von denen Sie profitieren können?
  • Wie hoch ist das Krankentagegeld und gibt es eine Beitragsentlastung im Alter?
  • Welche Mindestvertragslaufzeit müssen Sie eingehen?
  • Können Sie zu anderen Tarifen innerhalb der Versicherung wechseln?

Aufgrund des schier unüberschaubaren Angebots gibt es mittlerweile zahlreiche Seiten im Internet, die sich auf einen Vergleich aller Krankenkassen spezialisiert haben. Dort erkennen Sie oft auf einen Blick, welcher Anbieter besonders gut zu Ihren persönlichen Anforderungen passt. Machen Sie also unbedingt von dieser Methode Gebrauch und lassen Sie sich möglichst viele verschiedene Angebote zukommen.

Weitere Unterscheidungen und Definitionen

Es gibt noch eine Vielzahl verwandter Begriffe, die bei diesem Thema häufig fallen. Im Folgenden haben wir die Wichtigsten davon für Sie aufgelistet, damit Sie einen besseren Überblick haben.

  • Freiwillige Krankenversicherung: Ab einem Einkommen von 66.600 Euro im Jahr oder als Selbstständiger kann ein Einwohner entscheiden, ob er sich gesetzlich oder privat versichert. Wenn er in der GKV bleibt, spricht man von einer freiwilligen Entscheidung – die generelle Versicherungspflicht besteht aber auch in diesem Fall.
  • Reisekrankenversicherung: Für kürzere Reisen von bis zu acht Wochen bietet es sich an, eine Reisekrankenversicherung abzuschließen. Diese übernimmt die Kosten für Behandlungen im Ausland sowie im Notfall sogar einen Rücktransport nach Deutschland.
  • Auslandskrankenversicherung: Viele Anbieter unterscheiden mittlerweile nur noch selten zwischen den Begriffen Reise- und Auslandskrankenversicherung. Es kann sich also sowohl um eine Versicherung für eine kurze Reise als auch einen mehrjährigen Aufenthalt handeln.
  • Familienversicherung: Ehepartner und Kinder sind familienversichert, sie benötigen also kein eigenes Einkommen. Besucht das Kind eine Schule, Universität oder befindet es sich in einer Ausbildung, dann gilt eine Altersgrenze bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres.
  • Hundekrankenversicherung: Auch die Tierkrankenversicherung erfreut sich immer zunehmender Beliebtheit, besonders als Krankenversicherung für den Hund. Sollte das Haustier anschließend erkranken, übernimmt die Versicherung die anfallenden Kosten für die Behandlung.

Unterschied zwischen Kranken- und Pflegeversicherung

Beide Versicherungen gehören zu den sogenannten Pflichtversicherungen, jeder Einwohner in Deutschland muss also pflegeversichert sein. Die Krankenversicherung stellt dabei auch eine Pflegeversicherung bereit, die Versicherte automatisch in Anspruch nehmen und Mitglied werden. Eine separate Auswahl bzw. ein Krankenkassenvergleich ist also mit Hinblick auf die Pflege nicht notwendig, das alles geschieht bei der Anmeldung automatisch über die GKV.

Aktuell liegt der Beitragssatz zur gesetzlichen Pflegeversicherung bei 3,1 %, er soll aber zur Mitte des Jahres 2023 auf 3,4 % ansteigen. Privatversicherte zahlen hingegen wiederum unterschiedliche Beiträge, je nachdem, für welchen Anbieter sie sich entscheiden. Mit diesen Beiträgen bildet die jeweilige PKV eine Rücklage, die dann im Pflegefall die anfallenden Kosten decken kann. Die Pflegeversicherung arbeitet also in vielen Fällen relativ ähnlich wie die Krankenversicherung.

Doch welchen Unterschied gibt es zwischen den beiden? Eine Krankenversicherung kümmert sich um akute Fälle, vor allem bei Krankheit, Mutterschaft und bei Unfällen. Die Pflegeversicherung widmet sich hingegen eher langfristigem Pflegebedarf, der eine Pflegebedürftigkeit voraussetzt. Dazu gehören vor allem Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege und die umfassende 24-Stunden-Pflege. Betroffene können sich in der Regel nicht um sich selbst kümmern, die Pflegekasse übernimmt also (teilweise) diese Leistung.

Mit Betreuung.com zur günstigen 24-Stunden-Pflege

Doch eine 24-Stunden-Betreuung kann trotz Zuschuss der Pflegekasse überaus kostspielig sein, besonders aufgrund des steigenden Mangels an ausgebildeten Pflegekräften in Deutschland. Deswegen gehört es heute oftmals dazu, im Pflegefall eine zuverlässige Pflegefachkraft aus dem Ausland anzustellen. Diese sind in der Regel ebenso gut ausgebildet und beherrschen oftmals sogar die deutsche Sprache. Zudem profitieren Sie auch in diesem Fall durch die gleichen Zuschüsse Ihrer zuständigen Pflegekasse.

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Fazit: Krankenversicherung in Deutschland ein Muss

Die Gesundheitsversorgung gilt in Deutschland trotz steigender Kosten nach wie vor als exzellent. Das liegt vor allem auch an den solide arbeitenden Krankenkassen, die über den Beitrag zur Krankenversicherung viele Leistungen ermöglichen, die in anderen Ländern nur den Gutverdienern vorenthalten sind. Die PKV ist eine sinnvolle Ergänzung dazu und leistet einen wichtigen Beitrag, damit Ärzte und Kliniken nachhaltig arbeiten können.

Bei der Entscheidung, ob Sie sich ab einem Einkommen von 66.600 Euro gesetzlich oder privat versichern sollten, gibt es viele wichtige Faktoren zu beachten. Im jungen Alter kann sich ein früher Einstieg durch niedrigere Kosten und bessere Leistungen bezahlt machen, doch im höheren Alter steigen die Beiträge dafür auch stark an. Das kann besonders Familien mit Kindern stärker belasten, weil Kinder nicht kostenlos mitversichert sind. Wägen Sie also alle Vor- und Nachteile gründlich gegeneinander ab.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie kann man die Krankenkasse wechseln?                      

Ein Krankenkassen-Wechsel ist heute einfacher denn je, da Versicherte nicht einmal mehr formal kündigen müssen. Das übernimmt nämlich Ihre neue GKV für Sie, bei der Sie sich als neues Mitglied angemeldet haben. Privatversicherte schließen hingegen Verträge ab, die es einzuhalten gibt. Das Einzige, was Sie beachten müssen, ist die Erfüllung der gesetzlichen Mindestbindungsfrist. Bei Privatversicherten ist das hingegen die jeweilige Vertragslaufzeit, auf die Sie sich mit Ihrem Versicherer vertraglich geeinigt haben.

Wie viel kostet die gesetzliche Krankenversicherung im Monat?

Die Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung belaufen sich im Jahr 2023 auf 14,6 % von Ihrem Einkommen. Hinzu kommt noch der Zusatzbeitrag, den die jeweilige Krankenkasse frei bestimmen kann. Dieser liegt derzeit im günstigsten Fall bei 0,8 %, die teuerste Krankenkasse verlangt hingegen zusätzliche 1,99 %. Mit Hinblick auf die steigenden Versorgungskosten dürften die Beiträge jedoch weiter steigen, vor allem weil sonst ein Defizit von 33 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025 droht.

Was kostet eine private Krankenversicherung?

Die Kosten bei einer privaten Krankenversicherung richten sich nach vielen persönlichen Faktoren. Besonders wichtig sind das Alter, der Beruf sowie Vorerkrankungen und Risikoverhalten. Ebenso muss der Versicherte entscheiden, welchen Leistungsumfang er in Anspruch nehmen möchte und wie hoch die Selbstbestätigung sein soll. Das alles wirkt sich in erheblichem Umfang auf die Kosten aus. Junge Menschen zahlen bei entsprechenden Tarifen manchmal sogar unter 200 Euro im Monat, ältere Menschen mit höheren Leistungen und Risiken zahlen hingegen ein Vielfaches davon.

Ab wann lohnt sich eine private Krankenversicherung?

Das ist eine sehr persönliche Antwort, die jeder Versicherte für sich selbst beantworten muss. Denn eine private Krankenkasse hat erhebliche Vorteile, darunter den anfangs niedrigeren Preis sowie üblicherweise weitaus bessere Leistungen. Viele Ärzte geben Privatversicherten eher einen zeitigen Termin und können sich bei der Behandlung mehr Zeit nehmen, weil die private Krankenkasse höhere Tarife zahlt. Doch Familien und Menschen im hohen Alter zahlen oft deutlich mehr als in der GKV. Entscheiden Sie also immer auch mit Hinblick auf die langfristige Entwicklung Ihrer Lebenslage.

Ist man mit einem 450-€-Job bzw. 520-€-Job krankenversichert?

Bei einem Minijob, ob damals bei 450 Euro oder heute bei 520 Euro, ist man in der Regel nicht krankenversichert. Aber auch ein Minijobber ist versicherungspflichtig und muss dementsprechend eine andere Möglichkeit finden, um sich zu versichern. Normalerweise geschieht das über den Hauptberuf, über die Familienversicherung oder über die Arbeitsagentur. Informieren Sie sich also vor der Annahme eines Minijobs darüber, wie die Krankenversicherung in Ihrem persönlichen Fall geregelt werden kann.

Was gibt es alles für Krankenversicherungen?

Es gibt insgesamt sechs unterschiedliche Kassenarten, die alle unterschiedlichen Aufgaben im deutschen Gesundheitssystem übernehmen. Diese teilen sich auf die Folgenden Kassenarten auf: 71 Betriebskrankenkassen, 11 allgemeine Ortskrankenkassen, 6 Innungskrankenkassen, 6 Ersatzkassen, 1 Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und 1 Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Für die meisten Menschen sind jedoch die 71 Betriebskrankenkassen am wichtigsten.

Ist es strafbar, wenn man nicht krankenversichert ist?

In Deutschland besteht eine Versicherungspflicht im Hinblick auf die Krankenversicherung. Die überwältigende Mehrheit aller Einwohner ist auch versichert, weil das normalerweise immer der Fall ist. So sind Ehepartner und Kinder über die Familienversicherung mitversichert, Rentner durch ihren Rentenbeitrag und Minijobber und Arbeitslose in der Regel über die Arbeitsagentur. Dennoch ist es nicht strafbar, nicht krankenversichert zu sein. Wer in eine solche Notlage gerät, sollte sich unbedingt von einem Ansprechpartner bei der Krankenkasse dazu beraten lassen.

Müssen Rentner einen Beitrag zur Krankenversicherung leisten?

Auch Rentner zahlen den vollen Beitrag zur Krankenversicherung, der sich im Jahr 2023 auf 14,6 % plus Zusatzbeitrag beläuft. Den Arbeitgeberanteil übernimmt dabei der Rentenversicherungsträger, bei der Berechnungshöhe ändert sich also auch im Ruhestand eigentlich nichts. Da die Rente jedoch weitaus niedriger ist als das frühere Einkommen im Berufsleben, sinkt auch der Beitrag ganz erheblich. Dadurch wird die gesetzliche Krankenversicherung im hohen Alter oft wesentlich günstiger als die private.

Was ist die technische Krankenkasse (TK)?

Es handelt sich hierbei manchmal um die Bezeichnung der Techniker Krankenkasse (TK), die eine von vielen gesetzlichen Krankenkassen ist. Die TK ist darüber hinaus die größte Versicherung Deutschlands mit mehr als 10 Millionen Mitgliedern und aufgrund des guten Services sowie niedrigem Zusatzbeitrag ausgesprochen beliebt. Die technische Krankenkasse konnte dementsprechend auch viele Auszeichnungen gewinnen und führt auch im Jahr 2023 bei Focus Money die Rangliste als beste gesetzliche Krankenkasse an.

Was ist die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK)?

Die DAK oder DAK-Gesundheit ist nach der Barmer die drittgrößte Krankenkasse in Deutschland. Sie kommt derzeit auf rund 5,5 Millionen Mitglieder und hat Geschäftsstellen im ganzen Land. Es gibt aber noch weitere beliebte Krankenkassen, die seit Jahrzehnten einen soliden Service anbieten. Dazu gehören beispielsweise auch die Debeka- oder die kleinere Knappschaft-Krankenversicherung. Insgesamt gibt es derzeit 96 verschiedene gesetzliche Krankenkassen in Deutschland.

Ist die ADAC-Auslandskrankenversicherung empfehlenswert?

Es gibt viele Auslandskrankenversicherungen, eine davon ist die beliebte ADAC-Auslandskrankenversicherung. Diese gewährt Ihnen einen Schutz für die ersten 63 Tage einer Reise im Ausland, Sie können also medizinische Versorgung in Anspruch nehmen und die Versicherung übernimmt die Leistungen in vereinbarter Höhe. In der Regel wird der Vertrag dabei für ein ganzes Jahr abgeschlossen und umfasst alle anfallenden Reisen, solange diese nicht länger als 63 Tage andauern. Das kann für Vielreisende also eine sinnvolle Zusatzversicherung sein.

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