Lebensqualität des DemenzkrankenTipps zum Umgang mit Demenzkranken

Ziel einer Behandlung ist immer, die Lebensqualität des Demenzkranken so lange wie möglich zu erhalten.

Bis heute wurde noch kein Medikament entwickelt, das ursächlich in den Krankheitsprozess eingreifen kann, um ein Fortschreiten zu verhindern. Eine medikamentöse Therapie zielt allein darauf ab, Symptome einer Alzheimererkrankung zu lindern. Diese sollte auf jeden Fall in den Händen des behandelnden Arztes liegen. Auch für das oft propagierte pflanzliche Ginkgo-Präparat konnte eine Wirkung nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Bei der Medikamenteneinahme brauchen Erkrankte Unterstützung, sonst werden diese nicht regelmäßig eingenommen. Wenn es gar nicht mehr geht, fragen Sie am besten Ihren Arzt, ob Tabletten oder Kapseln auch pulverisiert dem Essen beigegeben werden können. Eventuell gibt es das Medikament sogar auch als Tropfen oder man kann völlig darauf verzichten.

Hausärzte und Krankenpfleger

Meist sind Krankenpfleger und Hausärzte diejenigen, die den Demenzkranken betreuen. Bei solchen Pflegern sollten alle Fäden zusammenlaufen, damit sie die ganze Krankheitsgeschichte im Blick haben und eine dementsprechende Lotsenfunktion übernehmen können. Um diese optimal ausüben zu können, ist es wichtig, ihn stets auf dem Laufenden zu halten – zum Beispiel über neue Verordnungen vom Notarzt oder Änderungen bei der Wundversorgung durch Pflegekräfte. Wird ein Hausarztbesuch am Krankenbett notwendig, ist es gut, beim Telefonat mit der Praxis die Symptome klar zu beschreiben, damit der Arzt alle notwendigen Untersuchungsgeräte mitbringen kann.

Angehörige oder Pflegebedürftige sollten sich nicht scheuen, dem Arzt gegenüber auch unangenehme Dinge anzusprechen. Nur so kann er sich ein ganzheitliches Bild machen.

Behandlung von Demenzkranken mit Krankenhausbesuch

Ein Krankenhausaufenthalt ist für Menschen mit Demenz fast immer ein traumatisches Erlebnis. Neben Schmerzen und Beschwerden erleben sie eine völlig fremde Umgebung und fremde Menschen.

  • Möglichst eine Klinik mit geriatrischer Abteilung auswählen.
  • Den Kranken so oft es geht besuchen. Mit Schwestern und Pflegern absprechen, wie man erreichbar ist.
  • Vertraute Gegenstände mitbringen (Kissen, evtl. Stofftiere, eigene Tasse)

 

Pflegedienst für Demenzkranke Patienten

Umgang mit Schmerzen bei Senioren

Wenn Menschen mit einer Demenz an einer anderen Krankheit leiden, wenn sie Schmerzen haben, ist das für den Angehörigen oft nicht einfach festzustellen. Bei manchen Alzheimerpatienten etwa ist das Schmerzempfinden herabgesetzt. Andere signalisieren Schmerzen, wenn sie sich aus irgendwelchen anderen Gründen unwohl fühlen. Wie erkenne ich Schmerzen? Was kann ich dagegen tun?

  • Körpersprache beachten
  • Schonhaltungen feststellen
  • Sprachliche Äußerungen genau prüfen
  • Regelmäßige Zahnarzttermine
  • Auch hinter aggressivem Verhalten können Schmerzen stecken.
  • Bei Verdacht auf Schmerzen den Arzt hinzuziehen.
  • Bettlägerige Menschen ausreichend oft umlagern.
  • Spezielle Kissen und Wechseldruckmatratzen (Rezept vom Arzt notwendig)

Entscheidung abgeben

Demenzkranke können im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr für sich selber entscheiden. Familienangehörige brauchen dann eine Vollmacht. Erkrankte sollten diese frühzeitig erstellen, denn sie muss im Vollbesitz der geistigen Kräfte erteilt werden.

  • Generalvollmacht – Sie bevollmächtigt eine oder mehrere Personen, in allen Angelegenheiten zu entscheiden.
  • Vorsorgevollmacht – Sie gibt dem Bevollmächtigten viele Rechte, deshalb sollte sie nur einer absoluten Vertrauensperson übertragen werden. Möglich ist, die Zuständigkeiten genau festzulegen und auf mehrere Personen zu verteilen. Bei der Erteilung muss der Erklärende geschäftsfähig sein. Bei Zweifeln könnte ein Attest von einem Arzt eingeholt werden.
  • Bankvollmacht – Sie erlaubt den Zugriff auf Konten und Schließfach.
  • Betreuungsverfügung – Sie legt fest, wer als gesetzlicher Betreuer eingesetzt werden soll. Dieser wird stets vom Vormundschaftsgericht kontrolliert – auch wenn es der Ehepartner ist.
  • Patientenverfügung – Sie richtet sich an den Arzt und enthält Wünsche zur medizinischen Behandlung. Gibt es keine, werden auch mündliche Äußerungen berücksichtigt.

Hilfe für Helfende

Die Begleitung eines demenzkranken Angehörigen verlangt von Pflegenden viel Geduld und kostet Kraft. Daher sollte man sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wer Tag und Nacht für einen anderen sorgt, stößt an seine Grenzen. Die Gefahr ist groß, sich durch die Fürsorge für den Angehörigen aufzuopfern. Die Folge: Pflegende können selbst erkranken.

Pflegende brauchen Zeit für sich

Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig Entlastung zu suchen und die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Sprechen Sie mit Angehörigen und Freunde und finden Sie heraus, was diese regelmäßig übernehmen können. Kompetente Anlaufstellen zu Unterstützungsangeboten sind beispielsweise kommunale Seniorenberatungsstellen, regionale Selbsthilfegruppen und Alzheimergesellschaften, Wohlfahrtsverbände und Memory-Ambulanzen in Kliniken. Aber auch Ärzte vermitteln nützliche Adressen.

Freundliche Nachbarn

Oft kann die Pflegeperson das Haus kaum verlassen, um einzukaufen oder wichtige Gänge zu erledigen. In dieser Zeit ist es hilfreich, wenn man jemanden hat, der bereit ist, sich stundenweise um den Erkrankten zu kümmern. Fragen Sie Nachbarn oder Freunde.

Ehrenamtliche

Auch ehrenamtliche Projekte bieten ihre Dienste an, sogenannte niedrigschwellige Angebote, deren Kosten teilweise übernommen werden. Sie vermitteln eine feste Bezugsperson, die regelmäßig eine bestimmte Stundenzahl mit dem Kranken verbringt. Diese Betreuung bekommt man oft gegen eine geringe Aufwandsentschädigung. Informationen erhalten Sie bei der Deutschen Alzheimer- Gesellschaft oder einer regionalen Beratungsstelle.

Demenz Betreuung

Gesprächskreise

Ständig mit dem Leid eines Angehörigen konfrontiert zu werden, belastet auch seelisch. Es kann daher befreiend sein, sich mit anderen in der gleichen Situation auszutauschen.

Ambulante Dienste

In den späteren Phase der Demenz – wenn die Einstufung in eine Pflegestufe nötig wird – kann ein Pflegedienst beim Waschen, Anziehen und weiteren Verrichtungen helfen.

Tagespflege und Nachtpflege

Entlastung bringt die Betreuung in einer speziellen Tagespflege für Demenzkranken. Der Kranke wird morgens abgeholt und mit anderen zusammen den Tag über betreut. Dort erhält er auch Anregungen wie Musik und Tanz.

Alltagskompetenz

Demenzkranke, die zu Hause betreut werden, können auch ohne in eine Pflegestufe eingeordnet zu sein – oder zusätzlich zum Pfleggeeld und zu Pflegesachleistungen -Betreuungsleistungen erhalten.

Stationäre Unterbringung

Wer einen Demenzkranken pflegt, sollte sich auch fragen, wie weit er die Belastungen tragen kann, ohne selbst Schaden zu nehmen. Manche Konflikte entstehen nicht erst durch die Pflege. Die Pflegesituation bringt oft auch das zutage, was über Jahre unterschwellig vorhanden war. Daher sollte man eine stationäre Unterbringung nicht ausschließen. Wer die Pflege an andere übergibt, beendet nicht automatisch die Beziehung. Sie gestaltet diese nur anders, womöglich sogar liebevoller.

Seniorenbetreuung-Demenzkranke

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