Pflegeheim – Kosten, Zuzahlung und Eigenanteil in 2023

In der Regel gibt es zwei Optionen, um pflegebedürftige Senioren umfassend betreuen zu können. Zum einen leisten oft Angehörige die Pflege im vertrauten Zuhause, müssen dafür aber dann rund um die Uhr bereitstehen. Auf der anderen Seite gibt es noch das Alten- oder Pflegeheim, in dem erfahrene Pfleger die Versorgung übernehmen. Beide Optionen haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile, die es bei der Entscheidung zu berücksichtigen gilt. Wichtige Aspekte wie Kosten und Wartezeit bestimmen dabei immer stärker die Entscheidung, auch weil es attraktive Alternativen gibt.

Wir erklären Ihnen in diesem Artikel alles Wichtige zu diesem bedeutenden Thema, angefangen beim Leistungsumfang hin zu den Kosten und der notwendigen Zuzahlung. Insbesondere mit Hinblick auf den Pflege-Notstand in Deutschland haben sich die Kosten für das Pflegeheim nämlich rasant erhöht.

Was ist ein Alten- oder Pflegeheim?

Es handelt sich dabei um eine stationäre Wohneinrichtung für pflegebedürftige Senioren. Diese haben nicht selten körperliche oder geistige Einschränkungen, die ein selbständiges Wohnen unmöglich machen. Im Altersheim bewohnen sie dann meistens eine kleine separate Wohnung, die auf die besonderen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Bei Bedarf können sie sich aber natürlich auch mit anderen Bewohnern zusammen gesellen und Zeit miteinander verbringen.

Dabei hat das klassische Altersheim in den vergangenen Jahrzehnten eine kleine Evolution hingelegt. Während es anfangs noch überwiegend eine Einrichtung für Senioren ohne Pflegebedarf war, wählen diese heute meistens eher das betreute Wohnen als erste Option. Deswegen findet man im modernen Pflegeheim überwiegend Menschen, die auf eine Intensivpflege angewiesen sind. Es soll aber trotzdem eine Hausgemeinschaft mit allen normalen Aktivitäten und Pflichten vorgelebt werden, sofern der Zustand es erlaubt.

Hinweis: Im Volksmund gibt es noch zahlreiche andere Begriffe für das Pflegeheim, darunter Altersheim, Seniorenheim oder Seniorenresidenzen. Es gibt keine gesetzlich festgelegte Bezeichnung, deswegen können Betreiber frei wählen, wie sie ihre Wohneinrichtung nennen. Im Grunde genommen handelt es sich aber bei allen verschiedenen Bezeichnungen um ein und das Gleiche.

Wer sollte ins Altersheim mit Pflege ziehen?

Es gibt zum einen die familiäre Situation und Belastung und zum anderen die individuelle Lage des Seniors, die darüber entscheiden können. Wer pflegebedürftig ist, aber die Angehörigen einfach nicht mit dem Aufwand zurechtkommen, dann bleibt das Seniorenheim meist nur noch als einzige Option. Andererseits kann die Entscheidung aber auch von Betroffenen selbst kommen, die im Altersheim vielleicht sogar von einer besseren Versorgung profitieren.

Übliche Gründe können unter anderem sein:

  • Angehörige, Betreuer und ambulante Pflegedienste schaffen die Versorgung zu Hause nicht mehr.
  • Die Wohnung des Seniors wird den Pflegeanforderungen nicht mehr gerecht.
  • Eine besondere Versorgung notwendig wird, die nur durch eine 24-Stunden-Pflege zu gewährleisten ist.
  • Zum vorübergehenden Übergang, bis eine heimische Lösung vorhanden ist.
  • Bei zunehmender Einsamkeit, weil im Pflegeheim leichter Kontakte zu knüpfen sind.

Es gibt aber natürlich auch medizinische Gründe, die eine Unterbringung im Altenheim praktisch alternativlos machen. So erfordert eine Demenz-Erkrankungen im fortgeschrittenen Stadium eine Experten-Betreuung rund um die Uhr. Es gibt mittlerweile zahlreiche Altenheime, die sich auf genau dieses Angebot spezialisiert haben.

Die Vor- und Nachteile beim Wohnen im Pflegeheim

Altenheime sind nicht immer mit einer positiven Assoziation bei Betroffenen verbunden. Es gibt viele Vorurteile über das Leben und die Versorgung, die nicht selten auf Missinformation zurückzuführen sind. Dabei kann insbesondere geselligen Senioren der Aufenthalt im Pflegeheim viel Freude bereiten, weil man relativ einfach Kontakte zu anderen Menschen aufbauen und pflegen kann.

Die Vor- und Nachteile belaufen sich im Wesentlichen auf die folgenden Faktoren:

VorteileNachteile
– Zuverlässige 24-Stunden-Betreuung
– Unterstützte Haushaltsführung durch Personal
– Soziale Kontakte und Aktivitäten möglich
– Organisierte Beschäftigungsmöglichkeiten
– Entlastung der Angehörigen
– Hohe Kosten fürs Pflegeheim
– Umzug in ungewohnte Umgebung
– Lange Wartezeiten zur Unterbringung
– Mögliche Entfremdung von der Familie
– Oft monotone Tagesabläufe

Letztlich gilt es, die verschiedenen Aspekte gegeneinander abzuwägen, um zu entscheiden, ob das Wohnen im Heim vorteilhaft ist. Das ist natürlich auch immer eine persönliche Entscheidung, die alle diese Aspekte entsprechend berücksichtigen sollte.

Das richtige Pflegeheim auswählen

Wer sich am Ende für einen Umzug in ein Pflegeheim in der Nähe entschieden hat, sollte zuvor unbedingt noch auf Ausstattung und Leistungen achten. Denn aufgrund der langen Wartezeit und des stressigen Umzugs sollte diese langfristige Entscheidung gut durchdacht sein. Achten Sie dabei unbedingt auf die folgenden Punkte:

Lage: Liegt das Pflegeheim in unmittelbarer Nähe zu den Angehörigen, sodass ein regelmäßiger Besuch möglich ist? Zudem erlaubt dies dem Senioren, mit seinen Kontakten in Verbindung zu bleiben, die er womöglich bereits vor dem Umzug hatte.

Ausstattung: Hierbei kann es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Altenheimen geben. Das Zimmer hat im besten Fall ein eigenes Bad, Fernseher, Telefon und Internet. Weitere wichtige Aspekte können Gemeinschaftsräume, Bibliotheken oder Cafés sein.

Verköstigung: Auch beim Thema Essen gibt es bei den meisten Menschen ganz eigene Vorlieben. Frische und abwechslungsreiche Mahlzeiten sind besonders im hohen Alter wichtig, um fit zu bleiben. Flexible Essenszeiten und schöne Speiseräume können ebenfalls von Bedeutung sein.

Aktivitäten: Damit das Leben im Pflegeheim nicht langweilig wird, sind organisierte Aktivitäten eine willkommene Abwechslung. Deswegen sollte ein gutes Angebot aus verschiedenen Beschäftigungen im Haushalt oder durch Sport bereitstehen.

Betreuung: Natürlich muss auch die Betreuung durch das Personal stimmen. Ausgebildete Altenpfleger leisten dabei die wichtigste Arbeit und sollten ausreichend Zeit zur umfassenden Pflege haben. Aber auch die Heimleitung muss die notwendige Qualifikation für eine gute Heimpflege mitbringen.

Natürlich gibt es darüber hinaus noch zahlreiche andere Faktoren, die einem persönlich wichtig sein könnten. Am besten Sie erstellen vorab eine umfangreiche Liste, damit Sie auch wirklich nichts bei Ihren Besuchen in den verschiedenen Altenheimen vergessen.

Pflegeheim: Kosten, Zuzahlung und Eigenanteil im Jahr 2023

Die Kosten für das Pflegeheim steigen in Deutschland kontinuierlich an, im Jahr 2022 erhöhten die meisten Betreiber aufgrund der hohen Inflation spürbar ihre Preise. Auch für das aktuelle Jahr 2023 ist nicht mit einer Entwarnung zu rechnen, vielmehr könnte es sogar zu noch höheren Kosten kommen. Hinzu kommt der ständige Fachkräftemangel in der Pflege, den die Regierung bis heute nicht in den Griff bekommen konnte.

Aufgrund dieser Entwicklung beläuft sich der durchschnittliche Preis derzeit bundesweit bei circa 3.300 Euro im Monat. Die Zuzahlung bzw. der Eigenanteil fürs Pflegeheim beträgt dabei rund 2.200 Euro, was je nach Bundesland, Einrichtung und Länge des Aufenthalts variieren kann. Zwar hat die Regierung aufgrund steigender Kosten ein neues Gesetz zur Zuzahlung im Pflegeheim beschlossen, doch dieser bezieht sich nur auf den Anteil der Pflegekosten.

Andere Kosten wie Unterbringung, Verpflegung und Investitionen machen jedoch 60 Prozent der Gesamtsumme aus, sodass der hohe Preisanstieg nur in geringem Umfang abgefangen wird. Betroffene müssen also mit auch im Jahr 2023 und darüber hinaus mit vergleichsweise hohen Kosten für das Altersheim rechnen. Die Zuschüsse durch die Pflegeversicherungen erhöhen sich vorerst nicht.

Wie lange beträgt die durchschnittliche Wartezeit?

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Unterbringung im Pflegeheim ist die Wartezeit auf einen Platz, die nicht selten sogar mehrere Jahre betragen kann. Zwar gibt es insgesamt 14.500 Pflegeheime in Deutschland, doch die Nachfrage steigt aufgrund der rasant alternden Bevölkerung weiterhin stark an. Das hat besonders in Ballungsgebieten zu sehr langen Wartezeiten geführt, die heute im Schnitt bei 1,5 Jahren liegen.

Dabei ist es jedoch möglich, sich vorab auf die Warteliste setzen zu lassen. Das erfordert keinerlei vertragliche Verbindlichkeit und der Platz muss folglich nicht angenommen werden, es stehen schließlich mehr als genug andere Wartende bereit. Sollte es jedoch zum Notfall kommen und eine zuverlässige 24-Stunden-Betreuung notwendig werden, dann kann die lange Wartezeit ein großes Problem darstellen.

Doch mit der Betreuung zu Hause bietet sich eine praktische und günstigere Alternative. Diese kann innerhalb weniger Wochen aufgesetzt werden und eignet sich sowohl als permanente Lösung oder als Übergang, bis die Wartezeit auf einen Platz im Altenheim überbrückt wurde.

Gegenüberstellung: Pflegeheim oder Betreuung zu Hause?

Sofern kein Platz im Seniorenheim verfügbar ist, die Kosten zu hoch sind oder der Senior einfach die gewohnte Umgebung bevorzugt, kann die 24-Stunden-Pflege zu Hause eine attraktive Option sein. Dabei wohnt ein erfahrener Betreuer beim Senioren im selben Haushalt, und übernimmt alle notwendigen Haushalts- und Pflegeaufgaben. Oft kommen diese Betreuer aus dem Ausland, man hört in diesem Zusammenhang oft von gut ausgebildeten polnischen Pflegekräften.

Die wesentlichen Unterschiede belaufen sich dabei auf die Folgenden:

PflegeheimBetreuung zu Hause
– Eigenanteil bei circa 2.200 Euro
– Angehöriger muss ins Heim umziehen
– Wartezeit kann mehrere Jahre betragen
– Personal übernimmt sowohl die Grundpflege, den Haushalt als auch die medizinische Versorgung
– Personal hat oft wenig Zeit, sich ausgiebig um den pflegebedürftigen Senior zu kümmern
– Eigenanteil bei 800 bis 1.800 Euro
– Angehöriger kann zu Hause bleiben
– Betreuer steht innerhalb Wochen bereit
– Betreuer übernimmt Grundpflege und Haushalt, bei Bedarf leistet ein Pflegedienst die medizinische Versorgung
– Betreuer steht rund um die Uhr zur fürsorglichen Pflege bereit

Aufgrund zuvor genannter hoher Preise und langer Wartezeiten ist die Betreuung zu Hause immer beliebter geworden. Bei der Versorgung müssen Angehörige nämlich keine Abstriche machen. Oft ist die Qualität sogar noch höher, weil die Betreuer nur eine einzige Person versorgen müssen, während im Pflegeheim ein Pfleger sich um eine Vielzahl von Patienten gleichzeitig kümmern muss.

Dank Zuschuss das eigene Zuhause altersgerecht umbauen

Zusätzlich können Sie von einem Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro profitieren, wenn Sie sich für eine Betreuung zu Hause bei anerkanntem Pflegegrad entscheiden. Die Regierung möchte mit dieser Maßnahme die häusliche Pflege attraktiver machen, um die überfüllten Altenheime zu entlasten. Hierzu werden Umbaumaßnahmen zum altersgerechten Wohnen bezuschusst.

Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Umbau des Badezimmers, falls dieses eine Badewanne hat. Denn die meisten pflegebedürftigen Senioren schaffen es trotz Hilfe nur schwer in eine Badewanne. Der Einbau einer Dusche oder einer Badewannentür kann somit vom staatlichen Zuschuss profitieren. Klären Sie weitere Umbaumaßnahmen wie Treppenlifts oder Rollstuhl-Zugang am besten zuvor mit Ihrer Pflegeversicherung ab.

Eine altersgerechte Wohnung sorgt nicht nur für eine höhere Lebensqualität, sondern sie erlaubt dem Senioren auch mehr Freiheiten. Selbst wenn ein Betreuer rund um die Uhr zur Verfügung steht, kann es vorteilhaft sein, noch so viele Tätigkeiten wie möglich bis ins hohe Alter selbst zu übernehmen. Das kann langfristig zur körperlichen und geistigen Fitness beitragen.

Betreuung zu Hause statt Pflegeheim: So finden Sie einen guten Betreuer dank Betreuung.com

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Fazit: Betreuung im Pflegeheim kann sehr viel kosten, aber es gibt Alternativen

Pflegeheime leisten in Deutschland einen unglaublich wichtigen Dienst an der Gesellschaft. Sie helfen dabei, die schnell alternde Bevölkerung umfassend und altersgerecht zu versorgen. Doch für viele sind die steigenden Kosten und die langen Wartezeiten heute ein Grund, umso mehr auf die alternativen Optionen zu setzen. In vielen Fällen ist das die Pflege durch eine zuverlässige Betreuungskraft im eigenen Zuhause.

Diese kostet oftmals weniger, kann schnell aufgesetzt werden und erlaubt dem pflegebedürftigen Senior im eigenen Zuhause zu bleiben. Stress durch einen Umzug und die Eingewöhnung in eine neue Umgebung entfallen dabei komplett. Zudem steht der Betreuer rund um die Uhr bereit und kann seine komplette Arbeitszeit für die bestmögliche Versorgung aufwenden. Wir helfen Ihnen dabei, einen fürsorglichen und zuverlässigen Betreuer für die 24-Stunden-Pflege zu finden. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf und lassen Sie sich von uns beraten.

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